Equestrian Interior Design – Stilvolle Studentenwohnung ohne Kitsch und für kleines Budget

Vergangene Woche erreichte mich über Instagram eine Nachricht, aus der sich bald eine kleine Unterhaltung entwickelte, die ich hier mal in einem Blogbeitrag zusammenfassen möchte (mit der Erlaubnis der ursprünglichen Fragestellerin natürlich): 

Miriam aus Münster schrieb mir:  

"Liebe Alexandra, ich bewundere deine schönen Produkte schon lange und würde mich selbst als Pferdeliebhaberin bezeichnen. Gerne würde ich also auch meinen Wohnstil in diese Richtung entwickeln und mehr pferdige Elemente bei mir einziehen lassen, aber ich habe zum einen nur wenig Budget, da ich noch studiere und zum anderen habe ich Angst, dass es dann doch irgendwie kitschig aussieht. Wie kann ich das verhindern?"

Liebe Miriam, 

das kann ich gut nachvollziehen. Ich glaube, viele von uns haben mal so angefangen, mich eingeschlossen. Ich habe aber über die Zeit gelernt, dass es ein paar wirklich einfache Regel gibt, wie man hier große Effekte erreichen kann.

 

1. Weniger ist mehr - bewusst Akzente setze

Du hast ganz recht, das Thema Pferd kann auch schnell mal kitschig wirken. Gerade wenn es zu viele zu unterschiedliche Dinge zu diesem Thema sind, die vereint werden. Man sollte sich für ein "Statement-Piece" den Platz schaffen und dort dann auch nur dieses eine besondere Stück dekorieren. Das gilt aber für jedes Thema und jeden Stil. Suche dir ein besonderes Stück aus, dem du die Hauptrolle in deiner Deko zukommen lässt und lasse alles andere einfach weg. Das kann ein Bild oder ein Set Bilder sein, das kann eine Figur sein oder auch ein paar schöne Kissen auf einem neutralen Sofa oder Sessel. 

2. Kunst statt Kitsch 

Mein Versuch im Kutscherhaus war von Anfang an seriöse Kunstobjekte zusammen zu tragen. Solche, die etwas her machen, aber auch erschwinglich sein sollen. Stöbere doch einfach mal durch die Kunst - Kategorie und lass dich inspirieren. Wenn Goldrahmen nicht dein Stil sind, kann ich das verstehen. Ich bin ein Fan davon, dass Bilder in einem Raum nicht unbedingt thematisch zusammen passen müssen, aber alle ähnliche Rahmen haben sollten, um eine Verbindung zu kreieren. Wenn dir die farbigen Kunstdrucke zu viel sind oder nicht zu deiner Einrichtung passen, dann gib den schwarzweißen Stahlstichen von Elias Ridinger eine Chance oder den Kupferdrucken von Alfred Roloff.
Das sind echte Kunstwerke, mit denen man sehr gut seine eigene Kunstsammlung starten kann. Als Duo gehängt, sind sie ein elegantes Statement. 

3. Materialien machen den Unterschied

Ich lasse mich immer auch gerne von den Materialien inspirieren, die für einen gewissen Stil stehen, es müssen nicht immer nur Motive sein. In so einem klassischen, gepflegten englischen Pferdestall stelle ich mir folgende Materialien vor: 
Leder, Leinen, Holz, Messing –  bringen automatisch eine gewisse Reitstall-Ästhetik mit, ohne direkt nach "Pferd" zu schreien. Kombiniert mit gedeckten Farben wie Dunkelgrün, Nachtblau oder einem warmen Braun wirkt der Look edel und zurückhaltend. Wenn du dir nicht sicher bist, ob Farbe wirklich deins ist, streiche nicht gleich den ganzen Raum, nimm dir eine Wand und probiere es dort aus. Eine Wand ist schneller mal gestrichen als ein ganzes Zimmer!

4. Textilien geben Tiefe

Wie schon im ersten Absatz erwähnt, können auch Kissen und Decken hilfreich sein, einen Stil zu unterstreichen. Entweder sind es die verwendeten Motive oder die verwendeten Materialien. Karo-Muster und Wolldecken, genauso wie ein passender Teppich. Überlege dir, was für Farben und Muster du im Stall antreffen würdest. Klar, heutzutage dominieren Funktionsstoffe und durchaus bunte Farben, aber es gibt auch den Trend zu klassischen Farben, denken wir nur an die PS of Sweden Schabracke Tartan in midnight green. Hallo? Geht es noch klassischer? An solchen Mustern und Farben, die dir gefallen, würde ich mich orientieren. Das kann eben Dunkelgrün, Dunkelblau oder auch ein warmes Weinrot sein. 

5. Patina erzählt Geschichte

Zu guter Letzt ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt: umgib dich mit Objekten, die nicht neu und von der Stange sind, sondern die schon ein wenig Patina haben und eine Geschichte erzählen. Ein bisschen Tradition darf sein – gerade dann, wenn man sie mit einem Augenzwinkern oder bewusster Stilkombination einsetzt. Ob es nun tatsächlich ein geerbter Sekretär ist oder ein Flohmarktfund mit Charme: Möbel oder Accessoires mit Patina verleihen deiner Wohnung Tiefe und Charakter. Eine alte Satteldecke als Wandtextil, ein Barockrahmen für das Protrait deines Lieblingspferds oder ein Messing-Kerzenhalter aus Omas Zeiten bringen automatisch eine klassische Note in den Raum – und machen den „altmodischen“ Stil auf einmal wieder cool. Gerade im Kontrast zu modernen Basics oder schlichten IKEA-Stücken entsteht so ein spannender Mix, der reif und trotzdem jung wirkt. Und natürlich halte ich auch immer wieder für meine Kutscherhaus- Kunden Ausschau nach solchen Stücken. Alle aktuellen Teile findest du unter "Raritäten".

 

Miriam, ich hoffe, ich konnte dir hier ein paar Inspirationen und Anleitungen geben. Pferdeverbundenheit und Eleganz schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Wer bewusst gestaltet, reduziert auswählt und auf Qualität statt Quantität setzt, schafft einen Look, der stilvoll, persönlich und trotzdem budgetfreundlich ist. 

Herzliche Grüße

Alexandra


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